Wer kennt sie nicht, die Geschichten aus Tausendundeine Nacht. Die Abenteuer von Sindbad dem Seefahrer begleiten viele schon seit der frühen Kindheit. Heute wollen wir das Fabelwesen Roch genauer unter die Lupe nehmen.
Leibspeise Elefanten
Der Roch wird in den Geschichten als wahrlich riesiger Vogel dargestellt. Um eine bessere Vorstellung von seiner Größe zu bekommen, muss man nur einen Blick auf die bevorzugte Mahlzeit des Rochs werfen: Elefanten. Ja, richtig gelesen. Das Fabelwesen aus dem arabischen Raum ernährt sich laut Erzählungen von Dickhäutern. Und das Tier ist so groß, dass es auch Sindbad dem Seefahrer in einer Geschichte aus der Patsche helfen konnte. So soll sich der berühmte Seefahrer aus dem morgenländischen Märchen Tausendundeine Nacht, an die Beine des Rochs gebunden haben, um seinem Schicksal auf einer einsamen Insel zu entkommen. Der Vogel hat Sindbad aber nicht wissentlich geholfen, sondern eher zufällig. Denn auf einigen Abbildungen ist zu sehen, wie der Roch gerade dabei ist, das Schiff des Seefahrers zu zerstören.
Übrigens: Sindbad der Seefahrer ist nicht der einzige berühmte Seefahrer, der mit dem Riesenvogel Begegnungen machte. Auch in den Aufzeichnungen Marco Polos und anderer Händler:innen auf See wird die Sagengestalt beschrieben.
Grundlage der Geschichte
Wie (fast) bei jeder Sagengestalt, bei jedem Fabelwesen, gibt es auch für die Figur des Rochs, eine reale Vorlage. In diesem Fall kann davon ausgegangen werden, dass der bereits ausgestorbene Elefantenvogel aus Madagaskar als Vorlage für die Darstellung des Rochs diente. Dieser Vogel zählte zwar zu den großen Laufvögeln, hat aber bei weitem nicht die gigantischen Ausmaße des Rochs erreicht. Es kann davon ausgegangen werden, dass in den Märchen rund um den Roch (natürlich) etwas übertrieben wurde.
Weitere Bezeichnungen für das Fabelwesen:
- Roc
- Rokh
- Ruch
- Rock
- Ar-Ruchch
- Ar-ruhh
„Anmerkung: Beim Titelbild zum Blogbeitrag „Roch“ handelt es sich um ein Symbolbild des Riesenvogels. Ob der Roch eine Ähnlichkeit mit dieser Abbildung aufweist, kann an dieser Stelle nicht gesagt werden.“
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