Sylphen: Geschöpfe der Leichtigkeit

Sylphen repräsentieren die Leichtigkeit. Die Luftwesen sind mythische Naturgeschöpfe, die dir vielleicht aus Shakespeare bekannt sind.

Geister der Luft

Dass wir die Sylphen dem Element Luft zuordnen, ist logisch. Sie beherrschen dieses Element perfekt, sind Herr oder Herrin über die Winde. Um 1500 stellte der Schweizer Arzt und Alchemist Paracelsus die Theorie auf, dass es vier verschiedene Arten von Geistern gibt, die mit den Elementen Wasser, Feuer, Erde und Luft zusammenhängen. Sie sind:

  • Gnome (Erdgeister)
  • Undinen oder Nixen (Wassergeister)
  • Salamander (Feuergeister)
  • Sylphen (Luftgeister)

Der Mensch war das fünfte Element, getrennt von den anderen vier Naturelementen, aber mit ihnen verbunden. Sylphen und die anderen Elementarwesen wurden nicht in großem Umfang mythologisiert, sondern durch Paracelsus in eine Denkschule aufgenommen, die als Hermetismus oder hermetische Literatur bekannt ist. Dabei handelt es sich um eine Denkschule, die auf Philosophie, Wissenschaft, Theologie und Spiritualität beruht.

Schön und anmutig

Paracelsus stellte sich die Sagengestalten als unsichtbare Wesen mit einer menschlichen Grundform vor. So waren sie stark und kraftvoll, aber schwach, wenn sie mit den anderen Elementen in Berührung kamen. So hatten die Alchemist:innen die Theorie, dass Sylphen ertrinken, verbrennen oder im Schmutz versinken würden, wenn sie die anderen Elemente berührten. Folgende Merkmale wurden den Luftgeistern zugeschrieben:

  • in der Regel weiblich
  • schön und anmutig
  • Sie können eine menschliche Form annehmen.
  • Sie bestehen aus Luft, Wolken oder Licht.
  • In manchen Darstellungen haben sie Flügel, in anderen wiederum nicht.
  • Sie variieren in der Größe von Insekten über Menschengröße bis hin zu noch größeren Wesen.

Sylphen in der Literatur

Ganz berühmt kommt das Wort Sylphe in Hans Christian Andersens Märchen Der standhafte Zinnsoldat vor:

„Da ging eine Tür auf, der Wind ergriff die Tänzerin und sie flog wie eine Sylphide in den Ofen zu dem Zinnsoldaten, loderte flammend auf und weg war sie! Da schmolz der Zinnsoldat zu einem Klumpen zusammen, und als das Mädchen am Tage danach die Asche herausnahm, fand sie ihn als ein kleines Zinnherz.“

– Hans Christian Andersen: Der standhafte Zinnsoldat

Shakespeare erwähnte mehrere Sylphen in seinen Werken. Der bekannteste Vertreter ist Ariel,  der im Sturm (The Tempest) auftritt, aber auch in Goethes Faust vorkommt. Grimmelshausen ließ seinen Simplicissimus von Sylphen in den Mummelsee entführen und zum Mittelpunkt der Erde tauchen, hier sind Sylphen also eher Geschöpfe des Wassers.

infozwerg idelbert auf sagengestalten.net

„Johann Strauss Sohn hat eine Polka kombiniert, die Sylphen-Polka heißt. Er schrieb sie anlässlich der Verlobung des russischen Thronfolgers Nikolai Alexandrowitsch Romanow mit Dagmar von Dänemark.“

Infozwerg Idelbert
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