Frau Perchta, oder auch Frau Prescht ist eine Sagengestalt der germanischen und slawischen Mythologie. Ihre positive Seite weist Ähnlichkeiten mit der berühmten Frau Holle auf.
Sagen rund um Frau Perchta
Frau Perchta kann als die Kontrollinstanz zu den weihnachtlichen Feiertagen verstanden werden. Sie „überwacht“ Menschen vor allem in den sogenannten Rauhnächten. Verstöße, wie beispielsweise gegen das Festspeisegebot, werden von Frau Perchta bestraft. Dabei reichen die Bestrafungen von Albträumen bis zum Befüllen des Bauches mit Steinen, um die Person anschließend in einem Brunnen versenken zu können. Ja, das ist ziemlich brutal! Aber Frau Perchta hat auch eine andere Seite, eine belohnende. Hilfsbereitschaft und Fleiß werden von der Sagengestalt mit goldenen Fäden oder Münzen belohnt. Die Belohnungen werden zumeist in der Nähe von Brunnen oder direkt am Brunnen gefunden.
Frau Perchta tritt entweder alleine in Erscheinung oder ist mit der Wilden Jagd unterwegs bzw. führt sie diese an. Frau Percht oder Perchta tritt wie bereits oben erwähnt in unterschiedlichen Gestalten auf. Mal böse und bestrafend, mal gut und belohnend. Entscheidend dabei ist, wie sich die Menschen verhalten. Im nächsten Abschnitt werfen wir einen Blick auf die unterschiedlichen Hauptformen der Percht.
Hauptformen der Percht
Frau Percht tritt in unterschiedlichen Gestalten auf. Folgende 3 Hauptformen können dabei unterschieden werden:
| Percht-Hauptformen | Bedeutung |
|---|---|
| Schiachpercht | nimmt das Leben |
| Schönpercht | bringt das leben |
| Doppelgesichtige Precht | „schiach“ und „schön“ – Jahreszyklus |
Schiachpercht
Die Schiachpercht ist, wie ihr Name schon sagt, nicht besonders schön. Im Gegensatz zur Schönpercht präsentiert sie sich mit einem hässlichen Gesicht, dass sich vor allem durch eine sehr dominante Nase auszeichnet. Zusätzlich dominieren wilde Haare und Hörner das Erscheinungsbild der Schiachpercht. Außerdem hat die Schiachpercht einen gewissen Hang zu Eisen. So wird sie manchmal mit einer Krone, einem Beil oder einer Kette aus Eisen dargestellt.
Schönpercht
Die Schönpercht ist freundlich, gütig und belohnt Hilfsbereitschaft und Fleiß. Zudem hütete sie eine Schar von verstorbenen und ungetauften Kindern. Diese Gemeinsamkeit hat Frau Perchta also mit Frau Holle, denn auch sei behütet ungetaufte und verstorbene Kinder. Die Schönpercht wird auch mit Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht. Ihr wird nachgesagt, dass sie für das Wachstum des Getreides verantwortlich ist.
Doppelgesichtige Precht
Die doppelgesichtige Percht hat einen „schiache” Rückseite und eine „schöne” Vorderseite. Sie symbolisiert das Leben und Sterben zugleich. Ähnlich wie der Jahreszyklus stellt sie das Erwachen und das Vergehen des Lebens dar.
„Perchtenmasken und Perchtenläufe haben ihren Ursprung wohl in der Sagengestalt Frau Perchta. Auch sie treten als „Schön- und Schiachperchten“ auf und sorgen für den einen oder anderen Schrecken in der Vorweihnachtszeit.“
Infozwerg Idelbert
