Eine Kreuzung aus Hamster oder Iltis mit einem Kaninchen oder einem Reh – das ist der Dilldapp. Das Fabelwesen ist laut den Sagen ein Verwandter der Elwetritsche und der Wolpertinger – viele finden auch, dass er den beiden etwas ähnlich sieht. Welche wichtigen Fakten man über den Dilldapp kennen muss, woher der Name eigentlich kommt & ob es tatsächlich Fanclubs des Fabeltiers gibt, erfahrt ihr hier.
Was man über Dilldappen wissen muss
- Laut den Sagen sind die Dilldappen auf dem Hauberg im Siegerland heimisch.
- Dilldappen sind äußerst scheue Wesen.
- Dilldappen ernähren sich ausschließlich von Kartoffeln – auch Duffeln genannt.
- Um die Kartoffeln essen zu können, haben die Dilldappen eine Raspelzunge: Damit raspeln sie die Duffeln.
- Dilldappen können weit über hundert Jahre alt werden.
- Dilldappen leben in Herden.
Unterspezies der Dilldappe |
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Bergtilltappe |
Wüstentilltappe |
Stadttilltappe |
Meerestilltappe |
Woher kommt der Name?
In Hessen und Oberfranken bezeichnet man mit dem Namen „Dilldapp“ nicht nur das Fabelwesen sondern auch jemanden, der sich trottelig verhält. Die exakte Wortherkunft ist allerdings nicht bekannt: In linguistischen Kreisen wird vermutet, dass „Dapp“ eine Ableitung von „Depp“ oder „Taps“ ist. Der Wortteil „Dill“ könnte auf eine geographische Bezeichnung deuten. Der „Depp vom Dill“, sozusagen. Über ihn gibt es übrigens auch einige Märchen und Geschichten, in denen er durch die Geschichten stolpert.
Die Gebrüder Grimm leiten das Wort „Dilldapp“ von einigen mittelhochdeutschen Verben ab: „dieletâpe“, „titltapp“ und „tilltappe“. Zudem weist die Bezeichnung „Dilldapp“ auch auf den lothrinigischen „Dilpetatsch“, den schwabischen „Delbentritsch“ und auch den pfälzischen Elwetritsch. Auch die Ähnlichkeit des Fabelwesens mit dem Wolpertinger zeigt die Verwandtschaft der Sagengestalten.
Narrenzünfte & Dilldapp-Fanclubs
Der Dilldapp ist bei vielen Narrenzünften in der Gegend – wie z.B. in Morbach – eine beliebte Verkleidung geworden. Neben den Verkleidungen gibt es auch einige Dilldapp-Fanclubs und -Vereinigungen, die sich der Erforschung der Dilldappen widmen.
Es gibt übrigens auch einen Dilldappen-Kalender, der seit 1982 jährlich erscheint. Autor ist der Comic-Zeichner Matthias Kringe, der die Comicfigur Dilldappe erfunden hat: Ein aufrecht stehender Nashornhamster mit braunem Fell und Irokesenhaarschnitt.
Filmmaterial & belegte Sichtungen
Die Fanclubs der Dilldappen beschäftigen sich eingehend mit dem Studium der Fabelwesen. Auch einige belegte Sichtungen gibt es bereits: Bildmaterial.