Tatzelwurm: Klein, aber gefährlich!

Zumindest laut den Sagen, die man sich über den Wurm im europäischen Alpenraum erzählt. Der Tatzelwurm wird als kleiner Verwandter des Lindwurms und des Drachens klassifiziert. Manchmal wird das Sagenwesen als feuerspeiend dargestellt, manchmal ohne Feuer – einig sind sich die Augenzeug:innen aber, dass das Tier sehr aggressiv und gefährlich ist. Alle Fragen rund um das Fabelwesen beantworten wir hier, von Namensherkunft, Aussehen bis hin zu bekannten Sichtungen.

Aussehen: Woran kann man den Tatzelwurm erkennen?

Das Tier ist – allen Berichten von Sichtungen zufolge – circa 50 bis 200 Zentimeter lang. Reptilienartiger Körper mit einem Raubkatzen- bzw. katzenähnlichen Kopf: So wird er meistens beschrieben.

illustration eines tatzelwurms (c) christian jilka
Illustration eines im Baum lauernden Tatzelwurms (c) Christian Jilka

Warum die Tatzelwürmer so heißen:

Der Name setzt sich aus zwei Wörtern, Tatze und Wurm, zusammen: Die „Tatze“ steht für das Bein, die Pfote und die Klaue des Tieres, also die beiden klauenartigen Vorderpfoten des Halbdrachen. Der „Wurm“ weist auf den schlangenartigen Unterleib.

Übrigens sind sogar Wasserfälle nach dem Tier benannt: Die Tatzelwurm Wasserfälle sind in den Bayrischen Kalkalpen. Hier wurde mehrmals ein Tier beschrieben, das beim Wasserfall lebt. Bevor man ihn sieht, hört man den Wasserfall toben & rauschen. Und wer unvorsichtig ist, stürzt und wird „verschlungen“.

Alternative Bezeichnungen für den Tatzelwurm
Stollenwurm
Beißwurm
Dazzelwurm
Praatzelwurm
Springwurm
Steinkatze
Beißstutz

Wo trifft man einen Tatzelwurm?

Die reptilienartigen Verwandten der Drachen leben in selbstgegrabenen Höhlen und Stollen, tief versteckt in den Felsen der Alpen. Heimisch sind die Wesen vor allem im Alpenraum, besonders in der Schweiz gibt es zahlreiche Sagen rund um die Tatzelwürmer.

Salzburger Land: Ein „Bergstutz“

Im Salzburger Raum wird der Tatzelwurm „Bergstutz“ genannt: Giftzähne & ein Gift, an dem man an Ort & Stelle verstirbt, machen das Tier gefährlich. Unter anderem berichtete der Hofrat von Drasenovich, bei einer Begegnung mit einem 50 Zentimeter langen Bergstutz die Attacke des Tieres nur mit einem Jagdmesser abgewehrt haben zu können.

Tatzelwurm-Sichtungen

  • Berichte über Tatzelwürmer-Sichtungen gibt es zuhauf:
    • Und das auch noch im 20. Jahrhundert, denn erst 1963 hat ein Tatzelwurm in der Nähe von Udine für Wirbel gesorgt: Beschrieben wurde er hier als 4 Meter lange Schlange mit einem Kopf so groß wie der eines Kleinkindes. Übrigens haben hier alle einen hohen, lauten Pfiff gehört, bevor sie den Tatzelwurm sahen.
    • Im Jahr 1935 wurde sogar ein Tatzelwurm fotografiert: In der Aareschlucht im Berner Oberland. Die Berliner Illustrirte Zeitung hat dazu auch eine Reportage veröffentlicht, in der sozusagen ein „Kopfgeld“ auf das gefangene Exemplar des Tatzelwurms ausgesetzt wurde. Es gelang aber keinem, den Wurm zu fangen – bis heute ziert das Tier aber die Aareschlucht als Maskottchen.
infozwerg idelbert auf sagengestalten.net

Zoolog:innen und Kryptozoolog:innen weltweit zweifeln immer noch an der Existenz des Tatzelwurms und versuchen, die Beschreibungen mit echten Tieren abzugleichen:
Sie vermuten zum Beispiel, dass der Tatzelwurm eine europäische Unterart der Gila-Krustenechse aus Nordamerika ist, Heloderma europaeum.”

Infozwerg Idelbert
Datenschutz
Ich, sagengestalten.net (Wohnort: Österreich), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht mir aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl:
Datenschutz
Ich, sagengestalten.net (Wohnort: Österreich), würde gerne mit externen Diensten personenbezogene Daten verarbeiten. Dies ist für die Nutzung der Website nicht notwendig, ermöglicht mir aber eine noch engere Interaktion mit Ihnen. Falls gewünscht, treffen Sie bitte eine Auswahl: