Nöck: Der alte Wassergeist

Ein Nöck ist ein männlicher Wassergeist. Im Gegensatz zu seinen meisten weiblichen Kolleginnen ist er in den meisten Sagen den Menschen böse gesinnt. Übrigens wird er auch als „Nix“, „Neck“, „Näck“, „Nickert“ oder „Flussmann“ bezeichnet. Generell gehört er zu den Wassermännern.

Aussehen: Wie sieht ein Nöck aus?

Der Nöck wird unterschiedlich dargestellt: Manchmal mit Fisch-Elementen wie etwa einem Fischschwanz oder Schuppen, manchmal ohne. Er lebt in Gewässern und bewacht zum Beispiel Flussfurten vor unerwünschten Eindringlingen. Mit seiner Harfe und ihrem Klang verführt er junge Mädchen, ihm in sein nasses Reich zu folgen und bei ihm zu bleiben. Ob der Nöck nun eine grausame Sagengestalt ist oder eher ein launisches Wesen, bleibt ungelöst: Manche Sagen beschreiben ihn als böse, andere wiederum als äußerst launisch. So warnen beispielsweise manchmal die Nöcks Menschen vor dem Ertrinken. Andererseits wird ihnen aber auch nachgesagt, dass sie in der Lage sind, Stürme zu verursachen.
Ein sicheres Erkennungszeichen gibt es allerdings: An Land hat der Nöck immer nasse Zipfeln an seiner Kleidung. Und er hat grüne Zähne – oder Fischzähne.

Wir haben hier die wichtigsten Erkennungszeichen zusammengefasst:

  • nasse Zipfeln an der Kleidung
  • grüne Zähne bzw. Fischzähne
  • eventuell: Fischschwanz oder Schuppen
flusslandschaft mit einer insel in der mitte (c) pixabay
Flusslandschaft (c) Pixabay/jplenio

Woher kommt das Wort „Nöck“? Und wo finden die meisten Sagen rund um die Wassergeister statt?

Die Bezeichnung „Nöck“ geht auf das Althochdeutsche „nihhus“, „niccus“ oder „nichessa“ zurück – es heißt „Wassergeist“. Sagen rund um die Nöcks spielen stets in der Nähe eines Gewässers, egal ob Seen, Tümpel, Teiche, Brunnen oder Flussläufe. Die Sagen und Legenden, in denen er auftaucht, spielen außerdem meistens im europäischen Raum.
In Deutschland gibt es zahlreiche Sagen rund um Nöcks: Sie heißen hier der Nix, die Seemännlein, Wassermännlein, Weiher- oder Brückenmänner, Häckelmänner und Nickelmänner.

Andere Namen für den Nöck
Nix
Näck/Neck
Nickert
Seemännlein
Wassermännlein bzw. Wassermann
Weiher- oder Brückenmann
Hackelmann
Nickelmann
Flussmann

Bekannte Wassermänner und -frauen aus Sagen

  1. Wassermann vom Leopoldsteinersee: Der Sage nach hat er den steirischen Erzberg entdeckt, wurde von den Menschen gefangen genommen und hat sich dann die Freiheit erkauft. Danach verschwand er im Wassermannsloch, einer Quelle der Gegend.
  2. Der Nix bzw. Nöck aus dem Lied „Als wir jüngst in Regensburg waren“.
  3. Ekke Nekkepenn

infozwerg idelbert auf sagengestalten.net präsentiert seinen fun fact zum nöck

„Der Dichter August Kopisch hat über die Sagengestalt sogar ein Gedicht verfasst. Titel „Der Nöck“.
Ja, das ist nicht so einfallsreich – aber Lesen lohnt sich, glaub mir. Hier findest du das Gedicht online:
August Kopisch „Der Nöck“ – Volltext
Und, noch eine wichtige Info! Angeblich beschützt einen folgender Spruch vor dem Nöck:
„Neck, Neck, Nadeldieb, du bist im Wasser, ich bin am Land.
Neck, Neck, Nadeldieb, ich bin im Wasser, du bist am Land.“

Infozwerg Idelbert
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